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Tag 2 – 11.5.16 Palästina

Wir gehen los und besuchen die nicht weit entfernt liegende Seifenfabrik. Die Seife wird u.a. aus Olivenöl hergestellt. Nablus war in früheren Jahrhunderten ein wichtiger Handelsplatz für Seife, es gab ca. 30 Seifenfabriken in der Stadt. Diese Seifenfabrik ist klein und arbeitet mit einfacher Technik. Die Seife wird auf einem Boden ausgestrichen, geschnitten und dann zum Trocknen getürmt. Die Stücke werden in Papier verpackt, ein alter Mann verpackt in rekordverdächtigem Tempo am Boden sitzend die Seifenstücke. Ca. 20 Euro verdient ein Arbeiter pro Tag. Die Seife wird auch exportiert, ist aber für das wirtschaftliche Überleben der Seifenfabrikbesitzer nicht notwendig, da diese diese ohnehin reich und wirtschaftlich potent sind. Die vielen Seifenstücke und der Duft reizen ein wenig die Schleimhäute.

Wir fahren weiter nach Sebastia, ca. 13 km von Nablus entfernt, durch hügelige Landschaft zu archäologischen Stätten aus römischer Zeit, die zum C-Gebiet gehören. Einige Tage oder Wochen zuvor gab es einen Ausflug israelischer Siedler dorthin, der von Militär gesichert wurde. Dies konnten wir sogleich anhand einer israelischen Reisegruppe nachvollziehen.
Die Siedlungen im C-Gebiet entstehen schleichend. Es reicht, dass sich ein paar Wohnwagen irgendwo positionieren, dann ist es sogar Pflicht des israelischen Staates für Strom und Wasser zu sorgen. Siedlungen entstehen aus ökonomischen als auch ideologischen Gründen. Häufig liegt in der Nähe einer Siedlung auch ein Militärstützpunkt, von dem aus dann sehr kurzfristig Sperren und Kontrollen erfolgen können.
Neben Säulen eines ehemaligen römischen Tempels, einem kleinen Amphitheater, gibt es auch die Überreste einer christlichen Kirche, in der laut Überlieferung das Haupt Johannes des Täufers gebracht worden sein soll.
Die archäologische Stätte liegt am Rand von Sebastia, in der Stadt selbst wurde eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert neben einer Moschee (Nabi Yahya) restauriert, dies als Projekt, das ebenfalls die Bewohner qualifiziert, für den Erhalt und die Pflege des Baus zu sorgen.

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