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Vergessene Menschen auf der Ruhr-Triennale

„Vergessene Menschen“ hieß das Eröffnungsstück der Ruhr-Triennale, eine Adaption eines Romans von Louis Paul Boon, das im Arbeitermilieu spielt, eine Straße wird durch den Bau einer Bahntrasse abgesperrt und die Bewohner versuchen gemeinsam ihre Armut zu bewältigen. Das Stück ist eine Mischung aus Handlung und philosophischen Fragen nach dem Wie des Zusammenlebens (z.B. Solidarität versus Eigennutz).
Die Bühne in der Jahrhunderhalle ist zweigeteilt durch eine recht lange Sperrholztrasse. Das Publikum sitzt auf zwei Seiten, sich quasi durch die Trasse getrennt gegenüber. Die Trasse ist erhöht und besteht aus einem Korridor mit verschiebbaren Wänden mit Durchlässen für Fenster und Türen. Diese werden während des Stückes hin- und her bzw. aufgeschoben. Doch im nicht aufgeschobenen Zustand gibt es zwei Stücke, die Schauspieler müssen immer jede Seite des Publikums gerecht bedienen. Mal schaut einer hier, mal einer dort hindurch, die Szene ist selten statisch. Hinzu kommt, dass den Schauspielern Masken mit überproportional großen Köpfen übergestülpt sind. Gesprochen wird per Mikroport. Allerdings lässt sich während des Stückes mitunter schwer zuordnen, wer gerade spricht, da muss dann schon ausreichende Gestik hinzukommen. Der szenische Rahmen ist beeindruckend, allerdings bleibt das Stück recht blass, die Figuren sehr fern und blutleer. Das wird dann bei über zwei Stunden ohne Pause zu einer äußerst anstrengenden Angelegenheit. Insgesamt wirkte das Stück lang und langweilig.

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