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Connecting People

Gestern war ich zur Premiere im Bochumer Schauspielhaus von „Connecting People“, einem Stück zur Schließung des Nokia-Werkes Anfang des Jahres in Bochum. Interviews mit Nokia-Mitarbeitern wurden szenisch aufgearbeitet, wie ich finde gelungen.
Das Stück wird im Theater unter Tage aufgeführt, bietet Platz für nur wenige Zuschauer. Es ist recht intim, die Bühne klein, eine Kücheneinrichtung, die als Kulisse dient.
Das Stück ist im Grunde eine Collage verschiedener Sichtweisen auf das Stück, vom Arbeiter, Betriebsratsmitglied bis zur Firmenleitung. Gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise macht das Stück doppelt nachdenklich, wenngleich die Werksschließung kein Thema mehr ist für die Bevölkerung, wie ein paar Straßeninterviews zeigten.
Kurz vor Ende des Stücks noch ein Szenenwechsel, bei dem das Publikum mitmachen durfte, Bierbänke und -tische wurden aufgestellt, Brezeln und Getränke gab es und dabei noch Rezitationen aus G. Walraffs Arbeit bei einem Lidl-Zulieferer. Man hatte das Gefühl, die Geschichte ließe sich unendlich fortschreiben mit den unsäglichen Arbeitsbedingungen.
Arbeit, Arbeitslosigkeit, Verarmung in einem Theaterstück aufgearbeitet an einem realen Thema, ein krasser Gegensatz zur üblichen Shakespeare-Welt, der üblichen Dramatik, die einen an einem Theater erwartet.

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