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Lesen: Jaques Derrida, Schurken

Da mich ja nun die Blogschreibsucht gepackt hat, brauche ich auch ein paar Themen. Da kann man ja schon mal auf Gelesenes zurückgreifen oder auf das, was gerade gelesen wird.
Nun Schurken lese ich schon seit Längerem, ein kurzes Bändchen, und Schurken bezieht sich auf den Begriff der Schurkenstaaten, der nach 9/11 geprägt wurde. Wie geht Derrida das an? Geht es darum zu zeigen, dass die Schurken in Wirklichkeit keine sind, Ideologiekritik o.ä.? Nein, es werden in erster Linie Begriffe aufgedröselt. An der Stelle, die ich jetzt lese, geht es um das Begriffspaar Freiheit und Gleichheit. Der eine Begriff ist nicht ohne den anderen zu denken. Platt pragmatisch ausgedrückt: in meiner Freiheit und Unvergleichlichkeit muss ich mich auch immer mit den anderen arrangieren. Ich muss mich vergleichbar machen. Derrida sieht darin eine Antinomie. Vergleichbarkeit heißt unter Anderem, dass ich die Freiheit auch beschränken muss. Darin sind weitergehend enthalten, dass die Freiheit auch Ausschlüsse bedeuten kann. Das hat Derrida in den vorangehenden Passagen behandelt. Der Begriff der Demokratie, der ebenfalls dazu gehört, ist unbestimmt. Er ist mit Antinomien und daraus resultierend Autoimmunisierungen verbunden.

Ein Kommentar

  1. Norman 14. März 2009

    Wie gut, dass du das Thema aufgreifst.

    Es wäre schön mehr über dieses Thema von dir zu lesen, vor allem da Derrida diese semantischen Paradoxien in einem erweiterten Demokratiebegriff integrieren will. Damit schließlich führt er zu seinem Begriff der Dekonstruktion.

    Warum liest du das Buch gerade?

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